Montag, 26. Dezember 2016

Kritik an Weihnachten

Ich liebe Weihnachten.
Ich liebe die vielen kleinen Lichter, die die Städte und Häuser zum Leuchten bringen.
Ich liebe das Gefühl, wenn es draußen kalt und drinnen warm und kuschelig ist. Mit Tee, Plätzchen und einem guten Buch den Abend auf dem Sofa ausklingen lassen.
Ich liebe es, dass überall Weihnachtsmusik erklingt und es auf den Weihnachtsmärkten nach Zimt, Nelken, Orangen, heißer Schokolade und weiteren Köstlichkeiten riecht.

Die Weihnachtszeit ist für mich - obwohl ich den Winter generell nicht mag - eine der schönsten Zeiten im Jahr.
Und trotzdem gibt es Dinge, die mich nachdenklich machen, die mir nicht gefallen, die kritisiert und hinterfragt werden sollten. Auch an Weihnachten. Oder vielleicht vor allem an Weihnachten.

Donnerstag, 17. November 2016

Die Dämonen in mir

Ich bin kalt, gefühllos, sagt man mir. Ich zeige keine Emotionen mehr.
Und während ich diese Wörter höre und mein Gesicht sich wie eine eiskalte, Jahrhunderte lang eingefrorene Steinwand anfühlt, kreischen die Dämonen in mir.

Sonntag, 16. Oktober 2016

Nicht das "wie" sondern das "dass" zählt

Entscheidungen über Entscheidungen. Jeden Tag auf's Neue. Mit dem Älter werden wird es nicht leichter, sondern eher immer komplizierter.
Jeden Tag treffen wir Entscheidungen: wann stehe ich heute auf; was koche ich mir; gehe ich heute Abend aus oder bleibe ich Zuhause...
Und dann sind da noch die großen Entscheidungen, die "lebensnotwendigen" und "lebensverändernden" Entscheidungen über Arbeit, Wohnort, Partnerschaft. Und es wird nicht einfacher, sondern eher noch komplizierter.

Sonntag, 11. September 2016

Besançon - les premiers jours

Nachtschwärmerei


Die Sonne geht jetzt schon wieder früher unter. Die zweite Jahreshälfte beginnt, die kälteren Tage lassen nicht mehr lange auf sich warten.
Umso mehr genieße ich die letzten Spätsommertage, die wärmenden Sonnenstrahlen auf meiner nichtsdestotrotz blassen Haut, die laue Abendluft als wäre es noch Juli und nicht schon September.


Ich sitze im Auto auf dem Beifahrersitz, mit herunter gelassenem Fenster, lausche der Musik aus dem Radio, mit vom Wind zerzausten Haaren. Es ist erst neun Uhr abends aber schon stockdunkel. Die ersten Sterne leuchten am Himmel und mir wird wieder bewusst, wie klein wir auf diesem Planeten doch sind. 

Wir rauschen durch eine Stadt, die ich erst seit wenigen Tagen kenne. Trotzdem hat sie sich schon mein Herz geschnappt, es fest umschlungen, mit der Absicht, nicht mehr loszulassen. Mit jedem Tag, den ich länger hier bin, verliebe ich mich noch mehr in sie.

Montag, 22. August 2016

Neuer Lebensabschnitt auf Zeit

Die Stille hallt von den Wänden wider.
Jedes Geräusch klingt wie ein Erdbeben, ein tosender Wasserfall ohne Wasser.
Stille. Leere. Einsamkeit.

Freitag, 12. August 2016

Abschiedstränen gemischt mit Vorfreude

Meine Tage in Deutschland sind gezählt.

Die letzten Erinnerungen schaffen, die letzten gemeinsamen Momente genießen.
Erinnerungen einfrieren, Momentaufnahmen festhalten, das Marmeladenglas mit Liebe bis zum Anschlag füllen.
In der Hoffnung, dass es bis zum Wiedersehen reicht.

Montag, 25. Juli 2016

Am Rand der Klippen


Ich stehe am Rand der Klippen. Vor mir nur das Meer und der Horizont, in unterschiedlichen Blautönen getränkt. Der Wind zerzaust meine Haare und die Sonne kitzelt auf meiner Nase. Ich schließe die Augen, atme ein, atme aus. Der Wind erzählt mir von vergessenen Lieben und das Meer vom gefährlichen Leben.
Es rauscht in meinen Ohren.
Freiheit, flüstert der Wind.
Ich atme ein, und aus.

Freitag, 15. Juli 2016

Landkarte im Herzen


Ich sitze in alten Erinnerungen.
Wie kann man in Erinnerungen sitzen? Indem man Fotos, Postkarten, Straßenpläne, Tagebücher, Eintrittskarten, alles, was man hat, um sich herum ausbreitet. So baue ich mir eine Landkarte zurück in die Vergangenheit. Erst ein Bild, dann eine Postkarte und langsam breitet sich der Weg aus, gewinnt an Form und Farbe.
Es kommen Erinnerungen hoch, die man verdrängt hat, weil sie immer noch weh tun. Andere werden erneuert, an die man lange nicht mehr gedacht hat. Schöne Momente und traurige Momente. Auf den Fotos betrachte ich mich selbst, wie ich mich im Laufe der Zeit verändert habe und wie meine Entscheidungen und Erlebnisse mich verändert und geformt haben. Alles, was ich je erlebt habe, gehört zu mir, auch wenn vieles nun der Vergangenheit angehört.

Sonntag, 26. Juni 2016

Freischwimmerin

Sich freischwimmen von den Wünschen und Erwartungen anderer.
Das machen, was mir Spaß macht, eben weil es mir Spaß macht und nicht wegen anderen.
Sich freischwimmen von den Wünschen und Erwartungen meiner Eltern – leichter gesagt als getan.

Montag, 13. Juni 2016

Träume

Träume - jeder hat sie in seinem Innersten.
Manche von ihnen sind tief verborgen, in die letzte Ecke gedrängt, verstaubt und aus vergangenen Zeiten.
Andere sind noch frisch, duften nach Freiheit und Glück und erzählen von einem sorglosen Leben.

Träume hat jeder aber jeder hat andere Träume, jeder hat seine eigenen. Manche teilen wir mit anderen Menschen, weil wir so eher an sie glauben können und sie realer, greifbarer werden.
Andere kennen nur wir selbst. Das ist die Sorte von Träumen, die nur in unserem Kopf stattfinden, an einem sicheren Ort - dort, wo sie niemand auslachen, schlecht reden, niedermachen oder gar auslöschen kann. Diese Träume sind verwundbar, weil sie unser Innerster wiederspiegeln und freilegen. Deswegen zeigen wir sie niemandem, eben weil sie so verwundbar sind und uns selbst verwundbar machen.

Träume machen uns stark wie ein Tiger, groß wie einen Elefanten und fleißig wie eine Biene. Weil wir sie erreichen wollen, weil wir für sie einstehen und sie verwirklichen wollen.
Wir wollen der ganzen Welt zeigen, dass wir das schaffen können! Stark wie Oscar sein.

Wir können genauso an unseren Träumen zerbrechen wie sie uns stark machen können, weil wir sie nun einmal ums Verderben erreichen wollen. Über Leichen gehen bis wir über unsere eigene gehen und es noch nicht einmal bemerken. Träume können uns blind machen, die Realität verschleiern.

Träume verändern sich so wie wir uns verändern. Sie passen sich an oder verschwinden und machen Platz für neue Träume.


Dienstag, 31. Mai 2016

Donnerstag, 12. Mai 2016

Liebe

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl zu lieben und geliebt zu werden.
Und damit meine ich nicht die Liebe zwischen Familienangehörigen oder guten Freunden, obwohl das auch ein sehr schönes Gefühl ist.
- Nein, ich meine die Liebe zwischen zwei sich über alles liebenden Menschen. Zwei Menschen, die sich gefunden haben und die den Rest ihres Lebens miteinander verbringen wollen. Genau diese eine kitschige Liebe, bei der alle genervt die Augen verdrehen, bis es sie selbst aus den Schuhen haut.

Ich hatte es nie für möglich gehalten, dass Gefühle so intensiv wahrgenommen werden können. Und das auch noch nach Monaten. Bis jetzt konnte ich mich immer genau so schnell verlieben wie wieder entlieben - keine große Sache.

Und auf einmal war es anders.

Montag, 9. Mai 2016

Das Gefühl von Zuhause

Sie steht auf der Veranda und betrachtet die Landschaft, die sich unter ihren Füßen erstreckt. Hier und da ein einsames Haus aber ansonsten die wilde Natur mit Wäldern, kleinen Bächen, Tieren und Feldern. Sie kennt diesen Ausblick wie ihre Manteltasche. Sie weiß genau, wo die Häuser aufhören und die Hügel beginnen. Sie hat ihn schon so oft gesehen aber nur selten bewusst wahrgenommen. Jetzt ist einer von diesen seltenen Momenten.
Ihre Gedanken ziehen einer nach dem anderen vorbei, wie die Wolken am Himmel.
Sie steht auf der Veranda im Haus ihrer Eltern, dort wo sie aufgewachsen und groß geworden ist. Bis ihr das kleine Haus und das gefühlt noch kleinere Dorf zu klein wurden. Bis sie raus in die weite Welt wollte und auf ihrer ersten Reise Blut geleckt hatte: nie mehr zurückkehren, schwor sie sich. Und bis heute hat sie diesen Schwur nicht gebrochen.
Sie ist viel gereist, hat neue Menschen, Bräuche und Kulturen kennengelernt. Sich auf der Reise sagend, dass das Reisen selbst ihr Zuhause sei. Sich vormachend, dass sie kein festes Zuhause brauche.

Auf der Veranda erinnert sie sich wieder: an das Gefühl, einen festen Ort sein Zuhause nennen zu können. Einen Rückzugsort zu haben, falls es einem schlecht geht. Zu wissen, dass man irgendwo hingehört. Sie erinnert sich daran, wie schön dieses Gefühl sein kann. Dass es beruhigend sein kann. Aber auch daran, wie sehr es sie in manchen Momenten eingeengt hat. Wie sehr sie sich nach Freiheit, Unabhängigkeit gesehnt hat. Wie die dunklen Wolken der Geborgenheit ihr die Sicht auf ein unbeschwertes, freies Leben nahmen.

Sie liebt den Ausblick auf die Natur und das erinnerungslastige Gefühl von Zuhause.


Im Herzen werde ich es immer als das Zuhause meiner Kindheit behalten. Und jetzt ist die Zeit für ein neues Zuhause gekommen, egal wie es aussieht: auf Reisen, an einem festen Ort oder mit einem anderen Menschen. Es war einmal mein Zuhause. Aber eben nur das Zuhause, das sich meine Eltern ausgesucht haben. Das nächste Zuhause wird mein eigenes, persönliches Zuhause. Ein Zuhause, das ich selbst kreiere.



Sie betrachtet ein letztes Mal die ihr vertraute Landschaft, dreht sich um und schließt diesen Augenblick, dieses Gefühl von einem vergangenen Zuhause, ganz fest in einer verborgenen Ecke ihres Herzens ein.

Sonntag, 24. April 2016

Le blues du dimanche soir - Sonntagsblues

Das Sonntagsgefühl, jeder kennt es, jeder hat es, und in Frankreich gibt es sogar einen Ausdruck dafür: le blues du dimanche soir. Einer der passendsten Ausdrücke für ein Gefühl, das jeder kennt, in Deutschland aber niemand benennt.


Wenn man frühmorgens durch die menschenleere Fußgängerzone schlendert und in die dunklen Schaufenster blickt, hat das etwas Beruhigendes. Auch unsere hektische, geldgierige Welt kann noch Ruhe und Frieden finden. Auch wenn das erst dann passiert, wenn den Menschen keine andere Möglichkeit bleibt als die Seele baumeln zu lassen.

Freitag, 22. April 2016

Talfahrt und Höhenflug

Die Liebe ist wie das Meer und die Berge.

An manchen Tagen ist der Kurs „volle Fahrt voraus“, keine einzige Wolke ist am hellblauen Himmel zu sehen und die wärmende Sonne bestrahlt unsere lachenden Gesichter.

An anderen Tagen erscheint sie mir wie ein steiler Berg, den ich hinauf klimmen möchte, weil ich weiß, wie atemberaubend die Aussicht auf der Spitze ist. Der Weg ist steinig und steil. So steil, dass hinter mir die Steine in den Abgrund fallen, die die Hoffnung und den Mut schon längst aufgegeben haben.
Die Liebe ist wie der steile Berg und die viel versprechende Aussicht auf der lang ersehnten Bergspitze. Es geht rauf und wieder runter.
Denn ohne die Talfahrt lernen wir den Höhenflug nicht zu schätzen.

Wir haben jedoch nichts zu befürchten, solange die Vorfreude auf die Aussicht uns die Mühen des Anstiegs vergessen lässt. Denn wenn ich auf der Bergspitze angelangt bin, ist die Aussicht so ergreifend und wunderschön, dass sie mir den Atem raubt und es ist, als könnte ich fliegen.

Ich kann dir nicht nur Höhenflüge versprechen aber ich werde von ganzem Herzen versuchen die Höhenflüge so bedeutsam zu gestalten, dass wir die Talfahrten nicht zu fürchten brauchen.
Solange wir Auf und Ab miteinander teilen, haben wir unsere Liebe sicher. Und das ist alles, was ich mir wünsche.


Gemeinsam auf und ab.

Donnerstag, 21. April 2016

Neuanfang

Der Horizont leuchtet in dunkelroten Tönen
Er lässt die sich durch die Wolken kämpfende Sonne erahnen,
Die einen neuen Tag mit sich bringt
Einen neuen Tag, einen Neuanfang.



Die erdrückende Nachtluft weicht dem leichten Morgentau,
der die Schatten der letzten Nacht wegwischt
Er erfrischt die Natur und macht sie bereit für den neuen Tag.
Für den neuen Tag, den Neuanfang.



Die Blumen erwachen aus ihrer nächtlichen Starre
Und strecken sich den wärmenden Sonnenstrahlen entgegen
Der wolkenschwere Himmel klart auf und lässt ein klares, erfrischendes Blau erahnen.
Alles erweckt zum Leben und erfreut sich an dem neuen Tag.
An dem neuen Tag, dem Neuanfang.




Kälte und Dunkelheit sind vorüber,
Wärme und Klarheit gewinnen an Stärke.
Der neue Tag beginnt und das Gestern verschwindet in der Dunkelheit,
Es wird immer schwächer,
Bis es nur noch im Wirrwarr der verblassten Erinnerungen zu finden ist.





Ein neuer Tag beginnt, mein Neuanfang.